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1. Altertum - S. 75

1894 - Oldenburg : Stalling
75 Geschichte der Rmer. 16. Geographische bersicht des alten Italiens. Die italische Halbinsel, im Norden von den Alpen, nach den brigen Seiten hin vom Meere begrenzt, der ganzen Lnge nach vom Apennin durchzogen, zerfllt in Ober-, Mittel- und d--italien. Die Rmer verstanden in der lteren Zeit unter Italia nur Mittel- und Sditalien; Oberitalien nannten sie Gallia cis-alpina (Gallien diesseits der Alpen). Oberitalien wird von mehreren groen Seeen (Lago-Maggiore [Mabjchrc], Comer-, Garda-See), sowie durch zwei von den Alpen kommende Strme, den Po und die Etsch, mit vielen. Zuflssen, bewssert. Unter den Nebenflssen des Po sind der Tieinns und die Trebia besonders zu merken. Am Fue der Alpen und zu beiden Seiten des Po saen gallische Stmme. Mittelitalien wird durch den Apennin in zwei Hlften geteilt und enthielt sechs Landschaften: Im Westen lagen 1. Etru---ricn, mit dem trasimenischen See, den Stdten Veji, Tar^ qutnii; 2. Latinm, mit der auf sieben Hgeln*)"gebauten: Hauptstadt Rom an der Tiber, der Hasenstadt Ostia, Alba Longa, Gabii; 3. Campanien, mit Neapel, Capua, Nola, Herculanum, Pompeji. Im Osten lagen 4. Umbrien mit Sena Galliea, Sentinum; 5. Picenum; 6. Smnium mit Benevent und Cadium. In Mittelitalien wohnten Etrnsker, Sabiner, Latiner, Bolsker, Samniter u. a. Stmme. *) Diezficbcn Hgel sind: 1. der Kapitolinus, 2. der Aventinus, 3. der (lius," 4. der Palatinus, 5. der Esquilinus, 6. der Biminalis, 7. der Quirinalis.

2. Altertum - S. 77

1894 - Oldenburg : Stalling
77 Lavinia erhielt n c a.s zur Frau und grndete ihr zu Ehren die Stadt Lavinium. Latiner und Trojaner verschmolzen zu einem Volke^ der welches nach Latums Tode neas herrschte. Sein Sohn Asenius-erbaute Alba Longa, >vo seine Nachkommen als Könige regierten. Einer von ihnen, Procas, hatte ztuei Shne, Nmitor und Amlius; der jngere, Amlius, verdrngte seinen Bruder Nmitor vom Throne^ ttele dessen Sohn und machte seine Tochter Rhen Silvia zur Bestalin Priesterin der Vesta), um ihn, da den Vestalinnen die Ehe verboten war^ der Nachkommenschaft zu berauben. Aber Rhen Silvia empfing vont Kriegsgotte Mars Zwillinge, den Rmnlus und Renius. Auf die Kunde davon liefe Amlius die Mutter ins Gefngnis (oder in die Tiber)-werfen, die Knblein aber in einer Wanne in der ausgetretenen Tibev aussetzeu. Die Wanne blieb, als sich das Wasser verlausen hatte, aus dem Trocknen sitzen. Auf das Geschrei der hungernden Kinder kam eine Wlfin herbei und sugte sie; dies sah Fastulus, ein Hirt des Knigs^ erbarmte sich der Kleinen und brachte sie seiner Frau Area Laurentia zur Erziehung. So wuchsen Rvmulus und Remus zu krftigen Hirten heran und bten bald in Raub- und Beutezgen ihre Kraft. Bei einem solchen Zuge wurden sie einst auf den Lndereien Nmitors gefangen. Rmulus schlug sich durch, Remus ward vor Nmitor gefhrt. Diesem erkannte bald seinen Enkel, lie auch Rmulus kommen, und beide faten den Entschlu, ihren Grovater an Amlius zu rchen; dieser ward gettet, und Nmitor bestieg den Thron von Alba Longa. Die beide Brder beschlossen, an dem Orte ihrer Aussetzung eine Stadt zu grnden. Nach Erbauung derselben erhob sich ein Streit unter ihnen, wer der nenen Stadt beit Namen geben und sie beherrschen sollte. Auf den Rat ihres Grovaters schickten sie sich an, die Schicksalsvgel zu beobachten. Rvmulus begab sich auf den palatinischen, Remus auf den aventinischeiv Berg. Zuerst erschienen dem Remus sechs Geier, bald darauf dem Rmulus zwlf, zugleich mit Blitz und Donner. Es entstand neuer Streit; jeder wollte König sein, Remus, weil die Geier ihm zuerst, Rmulus, weil ihm die doppelte Zahl erschienen sei; von Worten kam es zum Morden^ und Remus soll im Getmmel erschlagen sein. Nach andern soll Remus hhnend der die niedere Stadtmauer gesprungen und deshalb von Rmu-lus mit den Worten gettet sein: So geschehe jedem, der der meine Mauern springt!" Rmulus nannte seine Stadt Rom. Rom soll im Jahre 753 v. Chr. gegrndet seilt. Rmulus war der erste König. Die ersten Bewohner waren Latiner. Um die Zahl der Brger zu vermehren, machte Rmulus die neue Stadt zu einem Asyl, d. h. einer Freisttte heimatloser Leute.

3. Altertum - S. 79

1894 - Oldenburg : Stalling
79 gewhlt. Er fhrte feinen Krieg, sondern machte sich durch weise Gesetze und Einrichtungen, durch Ordnung des Gtterdienstes, durch Verbesserung der Zeitrechnung und Hebung des Ackerbaues um den neuen Staat verdient. Auch erbaute er den Janustempe'l, der im Kriege geffnet, im Frieden stets geschlossen sein sollte. Seine weisen Anordnungen schrieb die Sage seinem Umgang mi-t der Nymphe Egeria zu, die bei seinem Tode in einen Quell -zerflo. ^riesterschaste. Unter den Priestern waren besonders wichtig die drei Flmines (Opseranznder) des Jupiter, des Mars und &'? Quirmus. Die Auguren weissagten aus dem Fluge der Bogel, div Harfpices aus der Schau der Eingeweide der Opfertiere. der dar-:-ganze Religionswesen standen die Pontifiees: ihr Haupt war hev Pontifex Maximus. Der dritte König, Tullus Hostilius, war wieder ein Latiner. Zwischen Rom und Alba Longa war wegen gegenseitiger Plnderung der Lndereien ein Krieg entstanden, in welchem die Rmer den Sieg davontrugen. Aampf der Koratier tmb Gvriatier. Statt die ganzen Heere mit-einander kmpfen zu lassen, bertrag man die Entscheidung Drillings-brdcrn, die sich grade in jedem Heere fanden; die Drillinge im rmischen Heere sollen Horatier, die im albanischen Curiaticr geheien haben. Zwar sielen zwei Horatier auf der Stelle, aber der dritte ttete, zum Schein fliehend, der Reihe nach seine Gegner. Als er mit der Siegesbeute der erschlagenen Feinde in die Stadt einzog, begegnete ihm seine Schwester Hortia, die mit einem der Curiatier verlobt getvesen, und erhob Klagen und Verwnschungen gegen den Bruder. Dieser aber, erbittert der die unzeitigen Thrnen bei der allgemeinen Siegesfreude, stie sie nieder mit den Worten: So sterbe jede Rmerin, die einen Feind be-trauert!" Hortius aber, wegen Mordes angeklagt, ward zum Tode verurteilt, jedoch auf Bitten des greisen Vaters, der jetzt nur noch einen Sohn hatte, dahin begnadigt, da er nur unter dem Joch herzu* gehen brauchte. Durch diesen Sieg ward Alba Longa Rvm untertnig, trug aber seine Abhngigkeit mit Unwillen und sann auf Verrat. Ai* Mettus Fussetius, der Diktator (hchste Beamte) von Alba, in einem Kriege gegen die etruskische Stadt Fiden. statt den

4. Altertum - S. 80

1894 - Oldenburg : Stalling
80 Rmern als nunmehrigen Bundesgenossen zu Helsen, Verrat der-sucht hatte, lie ihn Tullus Hostilius von Pferden in Stcke reien, eroberte und zerstrte die Stadt und verpflanzte die Albaner nach Rom auf den Berg Calius. Wegen Vernachlssigung des Gtter-dienstes ward Tullus vom Blitz erschlagen und verbrannte samt seinem Hause. Deshalb stellte der folgende König, Aneus Mrcius, ein Enkel Numas, den Gtterdienst wieder her. Er baute die Hasen-stadt Ostia und die Pfahlbrcke der die Tiber. Nach ihm folgte ein Etrusker, Lucius Tarquiuius Priscus auf dem Throne. Hnaquik. Sein Vater, heit es, stammte aus Korinth und hatte sich in Tarquinii in Etrurien niedergelassen, von Ivo der Sohn auf den Rat seiner Gemahlin Tnaquil nach Rom wanderte. Er nderte hier seinen Namen und gewann durch seinen Reichtum und sein freundliches Benehmen groen Einflu. Ancus Mrcius machte ihn sogar zum Vor-mund seiner Shne, aber er verdrngte dieselben nachher vom Throne. Er vermehrte die bisherigen Reiterscharen (Centnrien) durch drei ueue und fhrte groartige Bauten auf: eine Stadtmauer, die Kloaken (uuterirdische Kanle), das Kapitolium, das Forum (den Marktplatz), wo die ffentlichen Geschfte stattfanden. Er fand einen gewaltsamen Tod. Tod des Harquinius ^riscns. Die Shne des Ancus hatten an Rache Mrder gedungen, die als Holzhauer verkleidet einen Streit er-hoben, den der König zu schlichten kam. Whrend er dem einen zuhrte, schlug ihn der andere zu Boden; beide entflohen. Tnaquil erklrte vom Palaste aus, der König sei noch nicht tot, das Volk mge inzwischen seinem Schwiegersohn, dem Servius Tllius, gehorchen. So ward dieser König. Er soll der Sohn einer Sklavin im Palaste der Tnaquil gewesen sein. Schon frh kndeten Wunder, wie Feuerflammen der seiner Wiege, seine hohe Bestimmung an, und der König machte ihn zu seinem Schwiegersohn. Servius Tullius erweiterte den Umfang der Stadt, indem er die drei noch brigen der sieben Hgel, von denen Rom den Namen der Siebenhgelstadt erhalten, zur Stadt zog und mit einer gemeinsamen Befestigungslinie umgab. Durch Verteilungen von Lndereien linderte er die Not des armen Volkes und schuf

5. Altertum - S. 89

1894 - Oldenburg : Stalling
89 und die noch brigen Patricier hielten. Da wurde der aus der Verbannung zurckberufene Camillus Roms Retter. Iie Hallier in Aom. Als die Gallier in die Stadt kamen, saen achtzig angesehene Greise in ihrer Amtstracht auf elfenbeinernen Sthlen vor ihren Husern, und die Gallier hielten die stummen Gestalten fr Bildsulen. Einer zupfte einen Rmer am Bart, dieser'gab ihm einen Schlag, und es entstand ein Gemetzel, in dem alle Rmer fielen. Rettung des Kapitals. Ein Rmer, Pontius Cominius, drang durch das Lager der Gallier auf das Kapitol und meldete dem Senate den Wunsch des nach Vcji geflohenen Volkes, den Camillus zum Diktator ernannt zu sehen. Es geschah. Am andern Morgen sahen die Gallier die Fuspuren am Felsen des Kapitols und wollten ihn in der folgenden Nacht ersteigen; aber das Geschnatter der Gnse iveckte den Konsul M. M anliu s (Capitolmus), und die Feinde wurden hinabgestrzt. So hatten die Gnse das Kapitol gerettet. Aber die Not der Belagerten stieg aufs uerste, und sie muten sich bequemen, dem gallischen König (Brennus) 1000 Pfund Gold fr seinen Abzug zu geben. Als es gewogen ward, legte er noch sein Schwert auf die Wage und rief: Wehe den Be-siegten!" Da erschien Camillus als Diktator, erklrte den Vertrag fr ungltig und schlug die Feinde in einem Treffen. Camillus erhielt den Beinamen eines zweiten Grnders der Stadt, die gegen den Wunsch des Volkes, das nach Beji ziehen wollte, aus dem Baumaterial Vejis in Jahresfrist wieder aufgebaut ward. Titus Waukius. Marcus Makarius. In den weiteren Kmpfen der Rmer mit den Galliern, die noch vierzig Jahre lang in Latium -einfielen, zeichneten sich Titus Manlius und Marcus Valerius durch Heldenmut aus. Der erste nahm die Herausforderung eines Galliers an und besiegte ihn, indem er, seinen Hieben ausweichend, ge-wandt des Gegners Schild in die Hhe hob und ihm mit seinem kleinen Schwerte die Weichen durchbohrte, da er tot niederfiel. Er nahm ihm die Halskette (torques) ab und hie seitdem Manlius Torquatus. Eine hnliche Herausforderung nahm spter Valerius an. Gleich im Ansang des Kampfes setzte sich ein Rabe auf des Rmers Helm rnib brachte durch feinen Flgelschlag und seine Krallen den Gallier so in Verwirrung, da ihn Valerius mit leichter Mhe ttete; er erhielt davon den Beinamen Corvus (Rabe). Marcus rtius. Als einst (362 v. Chr.) durch ein Erdbeben eiue ungeheuere Kluft auf dem Forum entstand, und die Weissager er-klrten, Rom msse sein Kostbarstes dem Schlnde opfern, trat der Sage

6. Altertum - S. 76

1894 - Oldenburg : Stalling
76 11 nteritali en, wegen der vielen griechischen Pflanzstdte Grogriechenland genannt, enthielt: 1. Lucatiteit, 2. Bruttium, 3. Apulien, mit dem Gerhmten Flecken Canna und 4. Calci 611 e tt mit Staren t. Die wichtigste Insel war Sieilien, die Kornkammer Roms, mit den Stdten Syrakus, Messana, Agrigent, Segesta it. a. Da die Ostkste Italiens mehr zur Viehzucht als zum Acker-bau geeignet ist, so beruht die geschichtliche Bedeutung Italiens ans seiner Westkste, die auch mehr Seehfen darbietet. Zur Bildung des Bodens haben vulkanische Eittflsse mitgewirkt. Das Klima ist im allgemeinen mild und gemigt: nur auf den Ge-birgen liegt meist Schnee. Das Laitd lieferte Getreide, l und Wein. 17. Noms Grndung. Die sieben rmischen Könige. Die Stadt Rom ist eine latini)che Ansiedeluug. Die alten Latin er waren ein kriegerisches, Ackerbau treibendes Volk. Die Ansiedelung geschah allmlig auf Hgeln an derjenigen Stelle t)er Tiber, bis zu welcher dieser Flu von kleinen Seefahrzeugen befahren werden konnte. Dies lteste Rom scheint ein Grenzmarkt fr den Handel der Latiner gewesen zu sein. Zugleich war die Stadt Grenzfestung gegen die Etrusker, von denen Latinm durch den Tiberslu geschieden war. Schon in frhester Zeit gerieten die Einwohner der netten Stadt, die Satitter, mit den Etrttskern in feindliche Berhrung. Ihre auerordentliche Kriegstchtigkeit lie die Rmer ihre Abstammung auf den Kriegsgott zurckfhren. Die Grndung der Stadt Rom wird dem Rmulus und Remtts Zugeschrieben. Die Sage berichtet: Kn6as in )tatie. cheurt des Aomutus und Acmus. Asms Hrndung. Bei der Zerstrung Trojas ( 3) hatte sich neas mit seinem Vater Anchises, seinem Sohn Ascnius und einer Schar Trojaner gerettet. Nach lngeren Irrfahrten auf dem Meere gelangten fic in die Landschaft Latium in Italien, wo ihnen das Schicksal eine neue Heimat verheien hatte. Hier herrschte König Latinns; dessen Tochter

7. Altertum - S. 78

1894 - Oldenburg : Stalling
78 Aber noch fehlte es an Frauen. Da die benachbarten Völker ihre Tchter zu ehelichen Verbindungen nicht hergeben wollten, so lud sie Romulus zu festlichen Spielen ein. die er zu Ehren des Meer-gottes Neptun veranstaltete; während derselben fiel er der die Arglosen her und raubte an 700 Jungfrauen, besonders Sabinerinnen. Ob dieser Schwach begannen die beraubten Völker -Krieg; da sie sich jedoch nicht zu gleicher Zeit erhoben, so wurden sie leicht geschlagen; nur der Krieg mit den mchtigeren Sabinern .war schwieriger, siel aber auch zu gunsten Roms aus. Harpha. Der sabinische König Titas Ttius bemchtigte sich durch List der rmischen Burg auf dem kapitolinischen Hgel. Die Zochttv des Befehlshabers der Burg. Tarpeja, fiel den Sabinern in die .ipnbv und lie sich von ihnen bereden, ihnen die Burg zu berliefern, wenn jte ihr das gben, was sie am linken Arm trgen, womit sie die goldenen Armringe und Spangen meinte. Die Sabiner versprachen es. Sobald sie aber im Besitz der Burg waren, warfen sie ihre Schilde, die sie auch am linken Arme trugen, auf die Verrterin. Bald kam es zur Schlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Sabiner, da flehte Romulus zum Jupiter und gelobte ihm einen Tempel, wenn er die Flucht der Seinen hemme; die Rmer begannen wieder im Vorteil zu sein, und nun kamen die geraubten sabinischen Frauen und stifteten Frieden unter beiden Teilen. Der Friede ward unter der Bedingung geschloffen, da beide 'Völker fortan nur ein Volk ausmachen und beide Könige gemein-ichaftlich regieren sollten; der Senat, der aus 100 Rmern und 100 Sabinern bestand, bildete die Regierungsbehrde. Titus Ttius kam bald um, Romulus war wieder Alleinherrscher und regierte glcklich, bis er auf wunderbare Weise gen Himmel ent--rckt ward. nb< des Asmutus. Bei einer Heerschau erhob sich pltzlich Sturm mit Donner und Blitz: eine Wetterwolke entzog dem Volke den Anblick des Knigs, der fortan von der Erde verschwand. Ein Senator erzhlte darauf, Romulus sei ihm in gttlicher Gestalt erschienen und habe geboten, ihn als Gott Quirinus zu verehren: Rom werde die Hauptstadt der Wel-t sein. Wahrscheinlich fiel er durch Mmchelmord der Senatoren. Das Jahr nach Romulus Tode ward Numa Pompilins, ..ein Sabiner und Schwiegersohn des Titus Ttius, zum König

8. Altertum - S. 132

1894 - Oldenburg : Stalling
132 Erweiterung des Reiches bedacht, das unter ihm die grte Aus-dehnung (bis an den persischen Meerbusen) erhielt. Den Daciern verweigerte er den frher bewilligten Tribut und unterwarf ihr Land. Auch er verschnerte Rom durch Bauten, unter denen das Forum Trajans und die Trajanssule seinen Namen tragen. Das Christentum suchte er zu unterdrcken. Er starb auf der Rckkehr von dem parthischen Feldzuge. Nach seinem Tode lie sich Hadrian vom Heere zum Kaiser ausrufen (117138). Er gab die Eroberungen jenseits des Eu-phrats wieder auf, sorgte aber mit angestrengter Thtigkeit fr Ordnung im Innern des Reichs, fr Verwaltung und Rechtspflege. Er bereiste selbst, und zwar meistenteils zu Fu. fast alle Pro-vinzen seines Reiches, denn ein Kaiser", sagte er. mu wie die Sonne alle Teile seines Reiches beleuchten." brigens war er nicht frei von Neid und Argwohn. Unter seinen Bauwerken ver-dient sein Grabmal, die jetzige Engelsburg. Erwhnung. Antoninus Pius (138161) verschaffte durch seilte gerechte, weise und milde Regierung dem Reiche dauernde Ruhe; er ehrte Kunst und Wissenschaft und frderte Handel und Gewerbe. Auch sein von ihm an Sohnes Statt angenommener Nach-folger Marcus Aurelius Antoninus. der Philosoph, war einer der edelsten Regenten (161180). Streng gegen sich selbst, war er gtig und mild, bisweilen zu nachsichtig gegen andere; nur gegen das Christentum bewies er sich feindselig, in dem Wahne, durch Aufrechterhaltung der heidnischen Staatsreligion den immer nher rckenden Untergang des Reiches verhindern zu knnen. Gegen Quaden und Markomannen an der Donau, welche Einflle ins rmische Reich machten, mute er zu Felde ziehen, starb aber zu Wien, ehe er die Grenze des Reiches hatte sicher stellen knnen. Mit Marcus Aurelius schliet die Reihe der guten Kaiser. Unter der langen Reihe der noch folgenden verdienen hier nur wenige Erwhnung. Die innere Zerrttung des Reichs, die ftei-gende Lasterhaftigkeit der Herrscher und der Völker, die Schwche

9. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 2

1861 - Oldenburg : Stalling
2 seines Volkes konnte Aeneas der Erneuerung des Kampfes ru- hig entgegensehen. Denn Turnus, an eigener Kraft verzweifelnd, hatte sich mit Mezentius, dem König der damals mächtigen Etrusker, verbunden, und beide drohten dem neuen Staate den Untergang. Auch in diesem Kriege waren die Latiner siegreich; aber wiederum hatten sie den Sieg mit dem Verlust ihres Königs erkauft: Aeneas war im Kampfe gefallen. Sein Volk erwies ihm göttliche Ehre; sein Sohn Asca- nius folgte ihm in der Herrschaft. Unter ihm kam der Friede zwischen Latinern und Etruskern zu Stande, und die Tiber bildete die Grenze beider Völker. Die von Aeneas gegründete Stadt Lavinium blühte herrlich auf und faßte die Menge ihrer Bewohner nicht mehr. Da überließ Ascanius Lavinium seiner Mutter, und gründete am Fuße des Albanerbergs eine neue Stadt, die er Alba Longa nannte, wo feine Nachkommen als Könige herrschten. Ii. Romulus, Noms Gründer und erster König. (754—716 v. Ehr.) Einer dieser Könige von Alba Longa, Procas, hinterließ zwei Söhne, von denen der ältere Numitor, der jüngere Amu- lius hieß. Numitor folgte Anfangs seinem Vater in der Re- gierung ; doch bald verdrängte Amulius feinen Bruder, ließ dessen Sohn tödten, die Tochter, Rhea Silvia, zur Vestalin wählen, um sie aller Hoffnung auf Nachkommen zu berauben, die einst den Verlust des Thrones an Amulius rächen könnten. Doch Rhea Silvia gebar zwei Knaben, Romulus und Remus, als deren Vater die Sage den Kriegsgott Mars nennt. Auf diese Kunde befahl Amulius, die Priesterin in den Fluß Anio zu stürzen, in dessen Fluthen sie zur Göttin ward, die

10. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 4

1861 - Oldenburg : Stalling
4 Remus auf den Aventinischen Berg. Zuerst erschienen dem Remus sechs Geier, die von der Linken zur Rechten flogen. Allein kaum hatte er dieses Zeichen dem Romulus gemeldet, als diesem zwölf Geier erschienen, und sogleich Blitz und Don- ner folgten. Jetzt entstand ein neuer Streit, indem jeder von ihnen König sein wollte: Remus, weil er zuerst sechs Geier gesehen hatte, Romulus, weil ihm eine doppelte Anzahl er- schienen war. Von Worten kam es zum Morden, und Remus fiel im Getümmel. Eine andere Sage berichtet, Remus sei, um seinen Bruder zu verhöhnen, über die Mauern der neuen Stadt gesprungen, und deshalb habe ihn Romulus mit den Worten erschlagen: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt!" — So ward die Gründung der neuen Stadt durch Bruderblut geweiht. Die Zeit der Erbauung fallt ins Jahr 754 v. Ehr. Um die Bevölkerung der neuen Stadt zu vermehren, er- öffnete Romulus eine Freistätte (Asyl) für heimatlose Leute jeder Art, und nun strömten zahlreiche Haufen von Verbann- ten, Verbrecher Md Schuldlose, nach Rom. Aus der ganzen Bevölkerung wählte der König die hundert Aeltesten und An- gesehensten und bildete ans ihnen einen Rath oder Senat, um mit ihm die gemeinsamen Angelegenheiten zu berathen und zu leiten. Auch sorgte er für die nothwendigsten Gesetze und für Einrichtung des Gottesdienstes. Aber noch fehlte es der neuen Gründung an Frauen. Um diese zu erhalten, schickte Romulus an die benachbarten Völker Gesandte und ließ sie bitten, mit seinem Volke eheliche Verbindungen einzugehen. Allein die Gesandten wurden überall mit Hohn abgewiesen und gefragt, warum zu Rom nicht auch eine Freistätte für heimatlose Frauen eröffnet würde. Diese Zurückweisung reizte den Romulus; er beschloß, durch List und Gewalt zu rauben, was man seinen Bitten abgeschlagen hatte. Einst ließ er feierliche Spiele zu Ehren des Meergottcs Nep- tunus veranstalten und die benachbarten Völker dazu einladen.
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